Osteopathie ist eine ganzheitliche Behandlungsmethode; mit sanften Handgriffen und gezielten Techniken werden funktionelle Bewegungseinschränkungen gelöst und die Selbstheilungskräfte des Körpers angeregt, um wieder ein inneres Gleichgewicht herzustellen.

Allgemeine Informationen

Osteopathie ist eine ganzheitliche Behandlungsmethode; mit sanften Handgriffen und gezielten Techniken werden funktionelle Bewegungseinschränkungen gelöst und die Selbstheilungskräfte des Körpers angeregt, um wieder ein inneres Gleichgewicht herzustellen.

Ablauf der Behandlung:

In einem Erstgespräch wird eine detaillierte Befragung durchgeführt. Nach der Inspektion der Haltung erfolgen die Palpation und die körperliche Untersuchung.

Eine osteopathische Behandlung dauert in der Regel eine Stunde. Die Behandlungsdauer sowie die Anzahl der Behandlungen sind abhängig von der Art und Weise der körperlichen und funktionellen Einschränkungen.

Die Osteopathie ist eine anerkannte Behandlungsmethode und wird durch die Zusatz-versicherungen für Komplementärmedizin rückvergütet. Eine ärztliche Verordnung ist nicht notwendig.

Konzept und Philosophie:

Der Körper funktioniert optimal, wenn alle Strukturen und Organe ihre normale Beweglichkeit ausüben können. Stress, Vernarbungen, Verspannungen, Unfälle, schlechte Lebens-gewohnheiten, ungesunde Ernährungsmuster, Entzündungen usw. können die normalen Bewegungsabläufe im Körper beeinträchtigen. Ein gut funktionierender Körper hat keine Mühe, einige Störungen zu bewältigen, ohne Symptome zu entwickeln. Probleme entstehen, wenn die Kompensationsmöglichkeiten des Körpers erschöpft sind und die Bewegungsverluste zu einer Beeinträchtigung führen. Als Folge entstehen Symptome (Dysfunktionen) wie beispielsweise Schmerzen, Verdauungsprobleme, Müdigkeit, Bewegungseinschränkungen usw.

Indem die Osteopathin den Körper von Spannungs- und Gewebeveränderungen befreit, können die körpereigenen Selbstheilungskräfte wieder ungestört wirken. Das innere Gleichgewicht (Homöostase) wird wieder hergestellt und  dadurch die normale Funktion soweit als möglich erreicht. Die störenden Symptome verschwinden, die Beschwerden gehen zurück. Als Osteopathin arbeite ich an funktionellen Einschränkungen und Dysfunktionen, die ich mittels manueller Techniken behandle. Bei strukturellen Problemen (z.B. Arthrose) kann durch Osteopathie eine Verbesserung der Symptome, aber keine Heilung herbeigeführt werden.

Geschichte der Osteopathie:

Die osteopathische Medizin wurde im 19. Jahrhundert von dem amerikanischen Arzt Andrew Taylor Still (1828-1917) gegründet. In seiner schulmedizinischen Praxis beobachtete er, dass die Behandlungstechniken seiner Zeit vielfach wirkungslos blieben. Nachdem er machtlos mitansehen musste, wie seine Frau und 3 seiner Kinder an Krankheiten starben, suchte er ein neues Verständnis von Medizin. Während vielen Jahren untersuchte er die Körper von gesunden, kranken und verstorbenen Menschen und verkündete 1874 die Grundlagen seiner Medizin. Er nannte sie Osteopathie. Der zusammengesetzte Begriff leitet sich aus den altgriechischen Wörtern Osteo (Knochen) und Pathie (Krankheit, Leiden) ab.

Seine Erkenntnisse bilden bis heute das Fundament der osteopathischen Medizin:

  • Die Betrachtung des Organismus als untrennbare Einheit: Wenn ein Körperteil erkrankt, leiden auch alle anderen. Die Einheit des Körpers ist immer dynamisch und funktionell. Jedes Teil funktioniert durch die Einheit und für die Einheit. In Gesundheit und Krankheit stellt der Körper eine Einheit dar. Wenn eine Funktion vom Normalen abweicht, hat dies eine Auswirkung auf den Gesamthaushalt des Körpers.
  • Die Fähigkeit des Körpers zur Selbstheilung: Der menschliche Körper besitzt die Lebenskraft und damit die Fähigkeit zur Selbstverteidigung, -regulation und -heilung. Der Osteopath glaubt an die natürlichen Selbstheilungskräfte des Körpers, um Krankheiten zu überwinden. Wenn der Organismus sein Gleichgewicht nicht wieder herstellen kann, ist er da, um den Heilungsprozess voranzutreiben. In schlimmeren Fällen hilft er dem Organismus, die Dysfunktion in die funktionelle Einheit zu integrieren, um damit die Bewegung zu verbessern. Indem er die Hilfsquellen des Körpers nutzt, verstärkt er dessen Fähigkeit zur Anpassung oder Kompensation.
  • Die Wechselbeziehung von Struktur und Funktion: Der Körper ist die feste Struktur, die uns eine enorme Bewegungsfreiheit im Grossen wie im Kleinen gibt. Eine gesunde Struktur erfüllt alle Funktionen, für die sie bestimmt wurde. Die von einem Organismus ausgeführten Funktionen werden nur dann gut sein, wenn sich die Struktur in einem guten Zustand befindet. Durch dieses Zusammenwirken gehen Struktur und Funktion Hand in Hand. Beiden gemeinsam ist die Bewegung. Wenn beispielsweise ein Gelenk in seiner Beweglichkeit eingeschränkt ist, drückt sich dies in einer Gewebereaktion aus (Rötung, Schwellung, Verhärtung, Verklebung usw.). Um den Körper im Gleichgewicht zu halten, entsteht eine Adaptation. Bei diesem Kompensationsmechanismus werden zusätzlich andere Gelenke zum Selbstschutz und zur Selbstregulierung benötigt, was einen erhöhten Energieaufwand bedeutet.